Liebes LIZ, lieber Hendrijk, liebe Jury, liebe Engagierte, sehr geehrte Damen und Herren,
die Verleihung des Bernd-Koberstein-Preises an das Linke Zentrum adelante freut mich sehr und sie bietet mir und uns die Möglichkeit, ganz allgemein und generell, aber auch konkret über „Linkes Engagement“ und „Linke Politik“ in Freiburg nachzudenken.
„Gemeinsam, solidarisch, selbstverwaltet.“ So versteht sich das Linke Zentrum in der Glümerstraße 2 in der Freiburger Wiehre. Ich finde, das ist nicht nur die Beschreibung des Ist-Zustands, es ist auch zukunftsweisend.
Das Linke Zentrum ist ein Ort, der bald sein sechs-jähriges Bestehen in sehr bürgerlicher Nachbarschaft feiert. Ein Ort, gegründet von einem Kollektiv von zumeist Alt-Linken, ist ein Ort für potentielle Jung- und Neu-Linke geworden. Ein Ort, der es seit sechs Jahren schafft, sich allein aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen zu finanzieren. Von Beginn an bestand der Anspruch eine Anlaufstelle vor allem für junge Menschen zu sein. Dass dies gelungen ist, wird spätestens bei den Straßenfesten in der Glümerstraße deutlich.
Anspruch und Wirklichkeit liegen beim Linken Zentrum dicht nebeneinander. Und das können nicht alle linken Anlaufstellen in Freiburg von sich behaupten.
Erfolgreich können linken Bewegungen und linke Politik dann sein, wenn sie allgemeinen Schlagwörtern wie Kapitalismuskritik, Neoliberalismus oder Heteronormativität ein Aussehen jenseits von Dogmatismus und Ideologien verleihen, und wenn sie es schaffen, linke Theorien in praktische Arbeit zu übersetzen. Genau das gelinkt im Linken Zentrum, denn es bietet einen niederschwelligen und offenen Raum für linke Politik. Neben Vorträgen, Organisation von Demos oder Lesekreisen, können dort Menschen zusammenkommen, die noch in keiner fest organisierten Gruppe aktiv sind.